Die Gashgais stammen von den Turkvölkern ab und kamen etwa um das 13./14. Jahrhundert aus dem Kaukasus nach Persien. Dort nomadisieren im Shirasgebiet im Süden Persien bis hinauf in die Provinz Esfahan. Den Sommer verbringen die Gashgais in den Berggebieten, im Winter ziehen sie mit ihren Viehherden in die Ebenen. Jeder der zu den Stammesgruppen der Gashgais zählenden Stämme wie Bolli, Darishuli, Hebatlu, Kash-Guli, Kuhi, Namadi, Turki – und unter diesen wieder jede Familie – knüpft seit Jahrhunderten tradierte Muster. So erklärt sich der Formenreichtum und die Farbenvielfalt der Gashgai-Teppiche.

In der Mustererstellung kommt eine nahezu unübersehbare Fülle von Formen und Mustern zum Tragen, wobei geometrisierte oder stilisierte Formenelemente überwiegen. Das Innenfeld ist vielfach in Schrägstreifen gegliedert, oder es zeigt eine Aufteilung in Rauten, oder drei übereinanderstehende Rauten bilden das Hauptmuster. An Füllmotiven finden sich geoometrische Gebilde, stilisierte Blüten – Blattformen, das Boteh, Tiere wie Vögel, Hähne, Hunde. Für die Bordüren charakteristische Motive sind das Weinglas und Eichenblattmotiv, häufig einfache Schrägstreifen und bei älteren Teppichen das sogenannte Ashkalimuster. Es zeigt eine Reihung von hakenbesetzten Rauten mit einer stark stilisierten Blütenform als Kern.

In den Farben – auch heute werden meist noch Naturfarbstoffe verwendet – überwiegt neben einem dunklen Blau und Elfenbeintöne ein vitales Rot. Die Teppichschöpfung der Gashgais erfreuen sich überdies eines guten Rufes in bezug auf ihre Qualität. Kette und Schuß werden aus Wolle oder Ziegenhaar gearbeitet. Geknüpft wird in Wolle überwiegend im türkischen, aber auch im persischen Knoten, und zwar von mittelfein bis fein. Der Flor wird flach geschoren.

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