Saruk im Westen des Iran gehört zum Knüpfgebiet von Arak (früher Sultanabad). Teppiche aus Saruk verdanken ihren Ruf vor allem der extrem feinen Knüpfungen. Ältere Saruks gehören zu den besten persischen Arbeiten.
In der Mustererstellung kommen Medaillonfarben, auf einem Netz von Arabeskenranken, Blüten und Blättern ebenso zum Einsatz wie Herati und Mir-i Boteh-Motive. Die Botehs vor allem gehören zu den ältesten Motiven des Orients und werden in beinahe jeder Provinz Persiens, aber nicht nur in persien, verwendet. Nirgendwo jedoch sind sie so stark vertreten wie im Arakgebiet. Diese im Boteh gemusterten Teppiche kommen heute unter der Bezeichnung Saruk-Mir auf den Markt. In den Bordüren finden sich Herati-Muster oder Wellenranken mit Palmetten und Rosetten.
In der Farbstellung überwiegen helle Töne auf cremefarbenem Grund, doch gibt es auch Farbkompositionen auf rotem oder tiefblaum Fond. Leider kam es hier – wie auch bei anderen Teppicharten – zur Aufgabe alter Mustertraditionen und zu Qualitätsverlust, was etwa gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der verstärkten Nachfrage aus Europa und Amerika einsetzte. Vor allem in den USA waren Saruks mit einem besonders hohen und dichten Flor – einem Charakteristikum dieser Teppiche – sowie mit Floralmotiven auf rotem Grund gefragt. Um den Geschmack der Kunden zu befriedigen, setzte die Anpassung und Uniformierung der Muster ein. Die neuen Saruks werden aus vorzüglicher Wolle fein bis sehr fein geknüpft und überwiegend niedrig geschoren. Ältere und antike Stücke haben die gleiche Knotendichte und wurden ebenfalls in erstklassiger Schafswolle geknüpft. Teppiche dieser Provinz verfügen über einen hohen Gebrauchswert und zählen zu den Spitzenprodukten persischer Teppichkultur.
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